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Leseprobe: Die Zeit der
Stürme, S. 253-268
Ich beendete das Jahr,
indem ich mit Carla ein paar Tage in Ägypten verbrachte. Dies war
vielleicht nicht die beste Idee, weder hinsichtlich der Medien noch
politisch, vor allem wegen der Fotos. Die Presse war hinter uns her. „Paris Match“ titelte: „Die Verliebten
vom Nil“. Das war harmlos, aber ich verstehe, dass man sich darüber ärgern
konnte. In Frankreich ist es ebenso verpönt, sein Glück zur Schau zu
stellen wie seinen materiellen Reichtum. Von daher war es sicher unklug und
unüberlegt. Doch diese fünf Tage sind für Carla und mich unvergesslich. Ich
hatte einen ziemlich anstrengenden Wahlkampf hinter mir, vier knallharte Jahre
in der Regierung mit Jacques Chirac und Dominque de Villepin, dann eine
schwierige und schmerzliche Scheidung, allein deshalb, weil mein
zehnjähriger Sohn Louis jetzt ein paar tausend Kilometer von mir entfernt
war, und schließlich die wunderbare Begegnung mit Carla. Außerdem war ich
seit ein paar Monaten für Frankreich verantwortlich! Ich brauchte wirklich
ein wenig Luft zum Atmen. Ich dachte an das, was mir François Mitterrand
über seine Liebe zu Ägypten gesagt hatte. Er wohnte regelmäßig im Palast-Hotel
von Assuan, dem „Old Cataract“, am Ufer des Nils. Von außen betrachtet, kann
ich verstehen, dass uns dies Kritik, Neid und Angriffe eingebracht hat. Von
innen betrachtet waren es Momente von Glück, Frieden und Heiterkeit. Nach
allem, was ich erlebt hatte, war ich sicher, in Carla mein perfektes Alter
Ego getroffen zu haben. Viele Stunden betrachteten wir den dahinfließenden
Nil, wir besuchten die drei Königstäler von Luxor, gingen in die große
Cheops-Pyramide. Ich lebte wieder auf. Natürlich bildeten sich Menschenansammlungen,
wenn wir ausgingen. Wer einmal im Leben die Liebe kennengelernt hat, weiß
genau, dass der Dichter immer recht hat: „Verliebte sind allein auf der
Welt.“ Heftige Angriffe waren uns gleichgültig. Wir hatten nicht das Gefühl,
irgendjemandem etwas wegzunehmen. Wir verhielten uns würdevoll. Nur jene
konnten schockiert sein, die dachten – und das war ihr gutes Recht –, dass
der Präsident kein Privatleben haben und noch weniger persönliche Gefühle
zeigen durfte. Zu Recht oder zu Unrecht hatte ich mich entschieden, authentisch
und transparent zu sein. Das Wort „entschieden“ trifft es nicht ganz. Denn
ich bin überzeugt, dass es keine Alternative gab. Da die Medien einfach
überall sind, gibt es keine Grenzen zwischen privat und nicht privat. Man kann
das bedauern, aber das ändert nichts. Davon zeugt das Missgeschick des
Politikers Benjamin Griveaux. Er und seine Familie wurden durch die Veröffentlichung
privater Fotos durch ein gieriges und skrupelloses Pärchen an den Pranger gestellt, aber die Medien,
auch jene, die behaupteten, die Sache widere sie an, nutzten es zur Genüge
aus. Angesichts der weiten Verbreitung dieser Geschichte wurde mir ganz
übel. Sie empörten sich darüber und zugleich profitierten sie davon. Auch
die Fotos von François Hollande auf seinem Motorroller auf dem Weg zu Julie
Gayet waren ein Beispiel für das Fallen jeglicher Grenzen. Im Nachhinein
entsprach die Geschichte in der Rue du Cirque genau der Analyse, die Carla
und ich damals vorgenommen hatten.
Am
8. Januar 2008 gab ich eine Pressekonferenz im Élysée. Der zuverlässige
Franck Louvrier leitete dieses sensible Ereignis, zusammen mit seinen
Leuten von der PR-Abteilung, die immer effizient und professionell
arbeiteten. Ihn unterstützte die unentbehrliche Véronique Waché. Sechshundert
Journalisten waren anwesend. Zwei Stunden lang beantwortete ich ihre Fragen.
Ich hatte mein Vorhaben angekündigt, der Politik eine zivilere Note zu
geben. „Wenn Politik nicht zum Ausdruck bringt, was für ein Bild vom Menschen
wir haben, wie wir seine Freiheit, seine Verantwortung, seine Würde sehen, was
bedeutet sie dann? Nichts.“ Ich erläuterte in meiner Einführung im Detail, wie
in diesem Jahr die Politik der Regierung aussehen sollte. Was die Leute
interessierte und was sie sich merkten, war die Beziehung zwischen Carla
und mir. Schon nach der zweiten Frage, die Roselyne Febvre von „France 24“ stellte, lagen die
Karten auf dem Tisch: „Herr Präsident, werden Sie Carla Bruni heiraten?“
Dieselben Beobachter, die mir meine Offenheit im Privatleben vorwarfen, interessierten
sich für nichts anderes. Ich hatte mit dieser Haltung kein Problem, solange
sie sie nicht ausnutzten, um mir Lektionen zu erteilen. Ich fragte sie
sogar, ob sie die Zeit vorgezogen hätten, in der François Mitterrand mit
seiner Freundin nach Assuan gefahren war. Damals hatten sie es alle gewusst
und nichts dazu gesagt. Ich fand die Haltung, die Carla und ich gefunden
hatten, würdiger und wesentlich demokratischer. Ich sagte an diesem Tag, dass
meine Geschichte mit Carla ernst sei. Dann brachte Laurent Joffrin meine
angebliche „Neigung zu persönlicher Macht“ zur Sprache und meinen „Willen, die
V. Republik in eine Erbmonarchie zu verwandeln“. Ich bat ihn daraufhin, mich
darüber aufzuklären, „wer mich auf den Thron gebracht habe. Und mir den
Namen des Souveräns zu nennen, dessen Erbe ich sei“. Ich hatte die Lacher
auf meiner Seite. Seine Kollegen brachen in Gelächter aus. Er rächte sich
am nächsten Tag in einem Leitartikel, in dem er meine wohlbekannte
Kritikunfähigkeit anprangerte. Wenn man Laurent Joffrin Paroli bot, bedeutete
das, dass er die Nerven verlor. Es war sehr nützlich, so sensible Gegner zu
haben. In den ersten beiden Monaten mit Carla war der Umgang mit den Medien
schwierig. Aber nach unserer Hochzeit am 2. Februar 2008 beruhigte sich
alles wieder. Ich muss sagen, wie erstaunt ich darüber war, wie schnell
Carla sich in die Rolle der First Lady hineinfand, mit außergewöhnlicher
Natürlichkeit und Intelligenz. Es war für sie eine ganz neue Welt. Schon
nach wenigen Wochen beherrschte sie alle ihre Gesetze.
Das Jahr 2008 begann
mit meiner Hochzeit im Élysée. Das war eine Premiere. Wir hatten
beschlossen, schnell zu sein, sehr schnell. Wir waren uns unserer selbst
sicher und brauchten keine Probezeit. Außerdem verbreitete die Presse
zunehmend nicht sehr wohlmeinende Artikel. Wir mussten all diesen Spekulationen
ein Ende machen, bevor wir nichts mehr kontrollieren konnten. Wir
entschieden uns unter großer Geheimhaltung für den 2. Februar. Es war
ein Samstagmorgen. Die Trauung fand im Grünen Salon statt, wo sich sonst
viele wichtige Ereignisse abspielten. Wir hatten eine Befreiung vom
öffentlichen Aushang eines Heiratsaufgebots erwirkt. Ein paar Tage zuvor
zogen wir François Lebel, den Bürgermeister des VIII. Arrondissements, zu
dem der Élysée gehörte, ins Vertrauen. Er war ein diskreter, fleißiger und
gewissenhafter Mann. Er schien von der Aufgabe dieses Tages gerührt zu sein.
Es war nicht einfach und entsprach auch keiner Gewohnheit, im Élysée eine Trauung
abzuhalten. Ich erlaubte mir, ihm kurz vor der Zeremonie zu sagen: „Machen
Sie es so einfach wie möglich. Ich gebe Ihnen den Rat als Freund. Besser
keine Rede als eine Rede so ganz anderer Art.“ Er verstand die Botschaft
und gratulierte uns herzlich. Das passte uns sehr gut. Carla hatte am Tag zuvor
meine Mutter angerufen: „Ich möchte Sie um einen Rat bitten. Nicolas sagt, ich
brauchte für die Feier nichts Besonderes anzuziehen, weil sie ganz privat
sein werde. Ich bin aber nicht einverstanden. Für mich ist das die erste
Hochzeit, und ich möchte, dass es die einzige bleibt.“ Meine Mutter antwortete
entschieden: „Sie müssen in einem schönen Kleid heiraten, am besten in Weiß.“
Meine Mutter war auf ihre Weise traditionell. Gesagt, getan. Carla machte
sich in die Rue du Faubourg-Saint-Honoré auf, um sich ihr Hochzeitskleid zu
kaufen. Es war höchste Zeit, es war ja nur einen Tag vor der Feier. Es war
ein wunderschönes cremefarbenes Kleid, das ihr prächtig stand. Ich frage
mich noch heute, was ihr nicht steht, so natürlich ist ihre Eleganz.
Am
Vorabend musste ich lange mit N’Djamena telefonieren, denn Präsident Idriss
Déby war von Rebellen angegriffen worden, die ihn töten wollten. Am Morgen
war Carla innerlich sehr bewegt, ich war es auch. Wir kamen in den Grünen
Salon, wo unsere engste Familie und zwanzig Freunde auf uns warteten. Wir
hatten die Vorhänge schließen müssen, denn die Gendarmen vom Palast hatten
einen Paparazzo ausfindig gemacht, der sich in der Kuppel des Grand Palais
versteckt hielt. Aus einem Kilometer Entfernung konnten Fotografen mit
ihren Apparaten sogar das Muster auf einer Krawatte festhalten. Wie durch
ein Wunder stand nichts in der Presse. Es war ein wunderbarer Moment für
die Familie. Meine Kinder waren sehr froh, zu erleben, dass ich einen
Neuanfang machte. Meine Mutter war tief beglückt. Meine neue italienische
Familie war fröhlich, elegant und gastlich, als gehörte ich schon seit
Jahren dazu. Mein Schwiegervater war aus São Paulo gekommen, wo
er immer noch wohnt. Er war sehr glücklich und seine Freude war ansteckend.
Unsere engen Freunde bildeten einen Kreis um uns. Alle hatten begriffen, welch
große Bedeutung dieses Ereignis für uns hatte. Für sie war diese Hochzeit
selbstverständlich, als sei es seltsam, dass Carla und ich uns erst so spät
kennengelernt hatten. Wir hatten schon genug Zeit verloren. Es war unmöglich,
länger zu warten. Carla war strahlend und zugleich von Gefühlen überwältigt.
Immer wieder sagte sie zu mir: „Unsere Hochzeit ist so wichtig für mich. Es
ist ein Engagement fürs Leben, ich hätte nie gedacht, dass mir das
passieren könnte.“ Ich war so glücklich, dass mir nie irgendwelche Zweifel
gekommen waren. Wir waren uns unserer Entscheidung sicher. Ich musste an
diesem Nachmittag arbeiten und konnte meine Frau erst am frühen Abend in
der Lanterne wiedersehen, in die wir unsere Familien und ein paar enge
Freunde zum Abendessen eingeladen hatten. Es war dann eher ein Buffet. Die
Atmosphäre war ruhig und heiter. Der Abend war bald zu Ende, denn Carla und
ich waren todmüde. So viele Emotionen auf einmal! Am nächsten Morgen gingen
wir in den Park von Versailles. Es war mitten im Winter und doch war das
Wetter angenehm mild, der Himmel klar. Wir waren zu Fuß losgegangen, um in
einem der kleinen Kioske im Park einen Kaffee zu trinken. Carlas Vater und
seine Schwester Consuelo waren bei uns. Carla war Französin geworden und
ich Wahlitaliener. Es war so einfach, diese neue herzliche Familie gern zu
haben, die bereit war, alles zu bestaunen. Es waren Fotografen gekommen. Es
waren unsere ersten Fotos als Ehepaar.
Wenn ich an diese Ereignisse denke, wie schnell sich alles hintereinander
abspielte und wie selbstverständlich zugleich, wird mir noch im Nachhinein
schwindelig. Ich habe wenig nachgedacht. Ich habe die Gelegenheit beim
Schopf ergriffen. Ich habe nicht gezögert, nicht gerechnet. Es war sicher
mutig, für Carla wie für mich. Dreizehn Jahre später können Giulia, Carla
und ich bezeugen, dass es das Glück gibt, dass das Leben einen Neuanfang
zulässt, dass man nicht der Verzweiflung nachgeben muss und auch nicht
einfältigem Glück, denn das Leben ist sehr einfallsreich. Man muss
Vertrauen ins Leben haben, alle Gelegenheiten wahrnehmen, etwas aufzubauen,
man darf nicht zögern und niemals aufgeben. Wir waren verheiratet. Ich trug
den Ehering, den ich in einem Schmuckladen in der Nähe des Élysée gekauft
hatte. Wir schlugen eine neue Seite unseres Lebens auf. Wir zweifelten
nicht daran, dass es auch Bewährungsproben geben würde. Carla nahm ihre
Rolle als First Lady sehr ernst. Das war umso schwieriger, als es für sie
keinerlei Status gab, da die Franzosen nicht ein Paar wählten, sondern
einen Mann oder eine Frau. Sie hatte große Erfahrung mit Medien, aber nicht
mit Politik. Sie war so klug, sich auf moderne Art klassisch zu geben, was
die Franzosen, die sie noch nicht
kannten, beruhigte. Wir hatten sie durch die Schnelligkeit unseres
Zusammenkommens genug irritiert. Es war völlig überflüssig, sich jetzt noch
besonders originell aufzuführen.
Der erste richtige
Test war der Staatsbesuch in Großbritannien. Er war schon lange geplant und
ich konnte mir den Termin weder aussuchen noch ihn ändern. Es war eine Reise
von hohem Prestige, doch sie stellte einige Anforderungen, vor allem an ein
„junges Paar“. Einmal wegen der englischen Boulevardblätter. Es war bekannt,
wie sie beschaffen und wozu sie in der Lage waren. Hinzu kam, dass die
englische Königin eine große historische Figur ist, die einen Teil der
Geschichte des 20. Jahrhunderts repräsentiert. Der kleinste Verstoß gegen
das Protokoll konnte uns in eine mehr als unangenehme Lage bringen. Großbritannien
war ein besonderes Land, denn die Beziehungen zwischen Engländern und
Franzosen waren hochempfindlich. Unsere beiden Völker waren in der Lage, sich
im selben Atemzug zu hassen und zu lieben. Wir waren uns so nahe und doch
so verschieden. Als wären die 30 Kilometer des Ärmelkanals für uns beide
ein unüberwindlicher Ozean. Selbst der „Eurostar“ hatte die Unterschiede
nicht wettgemacht. Carla bereitete die Reise mit äußerster Sorgfalt vor. Zweimal
empfing sie den britischen Botschafter. Sie lernte alle Protokollregeln
auswendig und las eine Mappe voll Unterlagen, die für diesen Anlass
angelegt worden war. Sie übte sogar einen Hofknicks. Sie sah dieser ersten
offiziellen Reise mit Ungeduld entgegen, zugleich machte sie sich Gedanken,
ob auch alles gut gehen würde. Ich hatte daran keinen Zweifel und war mir
sicher, dass sie ein Gewinn für Frankreich sein würde.
Endlich
war es so weit. Wir flogen im Präsidenten-Airbus Richtung Windsor. Wir
sollten zwei Tage dort im Schloss wohnen. Dies war eine große Ehre für uns.
Prinz Charles und Camilla, die Herzogin von Cornwall, warteten am Flughafen
Heathrow auf uns, als wir aus dem Flugzeug stiegen. Der Prince of Wales ist
ein reizender Mensch und spricht wie seine ganze Familie ausgezeichnet
Französisch. Das Gespräch mit ihm ist unkompliziert. Er ist ein heiterer
Mensch. Dank seiner Erziehung ist er ein aufmerksamer und untadeliger
Gastgeber. Seine Rolle ist alles andere als einfach. Sie besteht darin, das
Königreich zu repräsentieren, was er bestens versteht, zugleich muss er auf
den Tag warten, an dem ihm die Königin den Thron überlässt. Aber seine
Mutter ist eine so starke Persönlichkeit, ihre historische Reichweite ist so
unanfechtbar, dass sie mit über 94 Jahren offenbar noch keine Lust verspürt,
sich zurückzuziehen, nicht einmal für ihren Sohn. Als ich mich eines Tages
mit ihm unterhielt, bevor ich von der Königin im Buckingham-Palast
empfangen wurde, blickte Prinz Charles besorgt auf seine Uhr: „Wir müssen
uns beeilen, Sie haben gleich ein Treffen mit meiner Mutter, wir dürfen sie
nicht warten lassen!“ Das war richtig, aber er war damals schon 65 Jahre
alt. Und er machte sich Sorgen, zu spät zu seiner Mutter zu kommen!
Thronfolger zu sein, ist keine einfache Sache. Charles hat Humor und
interessiert sich für alles. Er hat feste Überzeugungen und lässt sich, wie
er manches Mal bewiesen hat, seine Gefühle nicht befehlen. Mit Camilla
bildet er ein sehr symbiotisches Paar. Als ich ihr direkt gegenüberstand, fand
ich sie viel besser aussehend als auf Pressefotos. Gespräche mit ihr sind
unkompliziert. Sie lacht und scherzt gerne und interessiert sich für alle
Details des Privatlebens. Sie stellte mir viele Fragen, wie ich Carla
kennengelernt hätte und was für ein Paar wir seien. Mit den beiden kann man
sich nicht langweilen, sie haben viele Geschichten weiterzugeben, von allen
möglichen Erfahrungen zu berichten und zahlreiche Anekdoten zu erzählen.
Als
wir das Flugzeug verließen, stieg ich mit Charles in ein Auto, um zum Dorf
Windsor zu fahren, das nur 30 Kilometer entfernt liegt. Carla folgte in
einem anderen Auto gemeinsam mit Camilla. Während der Fahrt war Charles
sehr freundlich. Er entschuldigte sich für die Boulevardzeitungen, die uns
nicht gerade verschont hatten. Aber was konnte er dafür? So trat ich gleich
in eine herzliche und vertrauensvolle Beziehung mit einem Mitglied der
königlichen Familie von hohem Rang.
Die
Fahrt war angenehm und ging schnell vorüber. Ich vergaß sogar beinahe, was
mir noch bevorstand, es gab nämlich genügend Termine, die mich in Stress
bringen konnten. Wir kamen zum Stadttor, wo zwei prunkvolle Karossen auf
uns warteten, die von je sechs prächtigen Pferden gezogen wurden. Die der
ersten waren weiß, die der zweiten schwarz. Die Karossen waren weitgehend
verglast, wodurch man gut hineinschauen konnte. Königin Elisabeth II. und
der Herzog von Edinburgh erwarteten uns. Ich setzte mich in die erste
Karosse zur Königin. Carla stieg in die zweite zum Herzog. Auf beiden
Seiten der Straße, über die wir bis zum Schloss fuhren, stand eine dichte
Menschenmenge. Das Protokoll hatte mir aufgetragen, mich genauso zu
verhalten wie die Queen. Ich grüßte die Menschen auf der linken Seite und
sie die auf der rechten. Es war ein prächtiges Schauspiel. Wir unterhielten
uns nur wenig. Man musste wohl Engländer sein, um das nicht lächerlich zu
finden. Sie wussten, wie man mit solchen Situationen umgeht. Ich überlegte,
wie es wäre, in einer Königskarosse die Champs-Élysées hinaufzufahren. Man
hätte mich schon für weniger guillotiniert.
Die
Königin hatte feinste Umgangsformen. Sie machte sich trotz der
Menschenmenge und des großen Lärms die Mühe, mir zu erklären, woher die
eine oder andere Tradition stammte. Manchmal sprach sie Englisch, manchmal
Französisch. Dies machte keinen Unterschied, ihr Französisch könnte manche
meiner Landsleute vor Neid erblassen lassen. Ihr Englisch war von
akademischer Reinheit, so dass man sie besonders gut verstehen konnte. Sie
war der Inbegriff von Eleganz und Vornehmheit. In dieser eher engen Karosse
vermied ich jede körperliche Berührung, denn der Protokollchef Jean-Pierre
Asvazadourian hatte mir gesagt, das sei „unangebracht“. Die Königin berührt
andere ungern und wünscht, dass man sich ihr gegenüber genauso verhält.
Ich
war so konzentriert, dass ich nicht mehr weiß, wie lange diese Fahrt mit
den Pferden dauerte. Vielleicht zehn Minuten. Dann erreichten wir das
Schloss der Windsors. Ein riesiges Gebäude von beeindruckenden Proportionen,
das auf den ersten Blick nicht besonders heiter wirkt. Die ersten Steine
ließ Wilhelm der Eroberer vor tausend Jahren setzen. Auf dem riesigen Vorplatz
war ein Podest errichtet worden. Ein Regiment der königlichen Garde war in
perfekter Formation postiert. Sie waren in Rot gekleidet und trugen die
typische riesige Mütze aus Bärenfell. Ich stieg gleich nach der Königin aus
und folgte ihr auf das Podest. Dann kam die zweite Karosse mit Carla und dem
Herzog angefahren. Als meine Frau ausstieg, ganz in Dior gekleidet und mit
einem kleinen flachen Hut auf dem Kopf, glaubte ich, Audrey Hepburn in
einem ihrer unvergesslichen Filme zu sehen. Sie hatte ein engelhaftes
Lächeln. Die Königin wartete stehend auf sie. Carla machte einen perfekten
Hofknicks, das linke Bein fein nach hinten gesetzt. Dies gefiel der Königin
und sie lächelte. Die Menge applaudierte. Ich hatte noch nie so aufgeregte
Fotografen erlebt. Dann standen wir alle vier da und lauschten den
Nationalhymnen. Danach musste ich die Truppen der Ehrengarde abschreiten, die
vor dem Schloss postiert waren. Die britischen Gepflogenheiten sind bei
solchen Dingen ganz anders als unsere. Es genügt nicht, an der ersten Reihe
vorbeizugehen, man muss sich auch zwischen den Reihen bewegen. Dank der
hohen Mützen, die die Männer trugen, war schon der kleinste größer als zwei
Meter zehn. Es war ein besonderes Schauspiel, wie die Königin mit ihrer
Handtasche an den großen Soldaten vorbeiging. Wir verschwanden zwischen den
Reihen und tauchten bei jeder Kehre wieder auf. Dann betraten wir endlich
das Schloss, wo ein informelles Mittagessen auf uns wartete. Es hieß aber
nur so, denn tatsächlich waren dort an die 150 Personen. Als ich in dem
großen Saal ankam, in dem die Gäste auf uns warteten, winkte ich einem Kellner,
der ein Tablett mit etwas trug, das ich für Mineralwasser hielt. Ich war
froh, denn ich hatte großen Durst. Wir hatten mehr als zwei Stunden im
Stehen verbracht, und ich war sehr erleichtert über Carlas gelungenen
Eintritt in die Welt der internationalen Beziehungen. Ich nahm das erste
Glas, das ich erreichen konnte. Es war eiskalt. Das war genau das Richtige!
Schnell nahm ich einen ordentlichen Schluck von dem vermeintlichen Wasser, das
sich als Gin entpuppte. Die Königin stand links neben mir. Ich hatte noch
nie im Leben einen Tropfen Alkohol getrunken. Ich fühlte mich wie ein alter
Drache, der Feuer speit, aber ich hatte keine Wahl, ich musste das
brennende Getränk schnell hinunterschlucken. Carla sah, dass etwas passiert
war. „Geht’s dir gut?“, fragte sie besorgt. Ich konnte nur knapp antworten:
„Das war Gin!“ Jetzt war nicht der Moment, Schwäche zu zeigen. Ich stellte
das Glas ab und schwor mir, nie wieder so unvorsichtig zu sein. Meine Beine
fühlten sich schwach an, mein Mund brannte. Die Königin bemerkte glücklicherweise
nichts. Während ich versuchte, Haltung zu bewahren, fragte ich sie in
meinem besten Englisch: „Majestät, sind Sie niemals müde?“ Sie antwortete darauf: „Of course I am, but I
never show it.“ Ich
ließ es mir gesagt sein. Nach dem Essen durften wir in die für uns im
Schloss hergerichteten Räume gehen. Als perfekte Gastgeberin führte uns die
Königin selbst in Begleitung des Herzogs dorthin. Wir gingen durch riesige
Flure, in denen jede Menge Gemälde von Canaletto hingen. Ich wusste gar
nicht, wo ich zuerst hinschauen sollte. So viele auf einmal habe ich nie
mehr irgendwo gesehen. Es war atemberaubend. Unsere Zimmer waren geräumig, wir
hatten ein großes Wohnzimmer, ein Schlafzimmer, ein Büro und ein Badezimmer.
Die Königin war mit uns hineingegangen. Sie öffnete sogar den Wasserhahn, was
lauter gurgelnde Geräusche auslöste, offenbar hatten die Rohre ein
respektables Alter, was bestens zu dem alten Schloss passte. Die Queen war
leicht peinlich berührt. Carla und ich mussten ein Lachen unterdrücken. Das
war wirklich ein besonderer Moment. Im Schlafzimmer wies uns der Herzog
darauf hin, dass in diesem Bett seine Mutter und Großmutter ihre Kinder
geboren hatten. Das war historisch interessant, realistisch betrachtet aber
wenig überzeugend. Als wir allein waren, stellten wir fest, dass eine
Hochzeitsreise nach Windsor etwas Besonderes hatte.
Abends
wurden wir zum Staatsessen erwartet. Die Mahagonitafel war nicht weniger
als 53 Meter lang und stand in einem Saal, an dessen Wänden alle Wappen des
englischen Hochadels hingen. Diejenigen, die Verrätern gehörten, waren
entfernt worden, doch ihr Platz blieb frei. Die Königin und der Herzog
sollten uns um Punkt 20 Uhr an unserem Appartement abholen. Ich bat Carla, schon
eine Viertelstunde früher fertig zu sein, denn es war eine furchtbare
Vorstellung für mich, dass die Königin an unsere Tür klopfen könnte und wir
verspätet wären. Das war unmöglich. An diesem Abend gab es eine genaue Kleiderordnung.
Die Männer trugen Frack und ihre höchsten Orden, die Frauen ein lan- ges Kleid. Bei keiner anderen Gelegenheit
musste man sich so vornehm anziehen. Bei Tisch saß ich zwischen der Königin
und Camilla. Carla saß mir gegenüber und zwischen dem Herzog und Charles. Man durfte die Hände nicht
auf den Tisch legen sondern musste sie auf den Knien liegen lassen, jedenfalls
während man nicht aß. So sah es das Protokoll vor. Der Herzog strahlte viel
Freundlichkeit aus, er ist energisch und gut gelaunt. Er hat nichts gegen
ein paar Gläser guten Weins, und das Gespräch kommt unschwer in Gang. Bei
dieser Art Abendessen ist es nicht üblich, politische Diskussionen zu
führen, aber man kann sich persönlich austauschen, man lernt interessante
Menschen und Charaktere kennen. Camilla war eine charmante, freundliche und
amüsante Tischnachbarin. Die Königin war souverän. Im Wort- und im übertragenen
Sinn. Sie erfüllt ihre Rolle in jeder Sekunde. Man spürt nicht die geringste
Müdigkeit. Ich saß neben ihr und dachte an alles, was ich über sie gelesen
hatte. Ich ließ sie von allen Premierministern erzählen, die sie erlebt
hatte. Am meisten fragte ich nach Churchill. Sie antwortete mir freundlich
und gab nie ein zu persönliches Urteil ab. Sie ist es, die „eiserne Lady“,
viel mehr noch als Margaret Thatcher. Sie widmete sich ihrer Rolle als
Königin mit völliger Selbstbeherrschung und Hingabe. Neben ihr wirkte ihr
Mann geradezu schelmisch. Er ist die große Liebe ihres Lebens. Diese
bedeutende Frau hat eine gelungene Ehe, ist eine exzellente Königin und hat
all ihre Nachkommen immer zu schützen versucht. Im Schloss von Windsor war
die ganze Familie versammelt. Es machte Spaß, die Generationen zu
vergleichen. Sie sind ein Glück für Großbritannien. Bei dieser
Abendeinladung der königlichen Familie vergaß ich fast, dass wir uns im 21.
Jahrhundert befanden. Ich hatte das Gefühl, die Zeit sei stehen geblieben, die
Traditionen seien stärker als alles andere, die Moderne könne noch so oft
an die Wände klopfen, die uns umgaben, sie würde nicht gewinnen. Vielleicht
brauchte man Orte absoluter Stabilität wie diesen in einer Welt, die uns
bald, in diesem Jahr 2008, zeigen würde, wie instabil sie war. Es war ein
seltsames Erlebnis, das mich dazu brachte, die Dinge aus einem anderen Blickwinkel
zu betrachten. Ich war geographisch so nahe an Frankreich und zugleich so
weit weg. Mir wurde das sehr bewusst, dabei lag der ganze Sinn meiner Reise
darin, eine neue Verbindung zwischen Franzosen und Briten herzustellen. Ich
fand, die „Entente cordiale“ (herzliche Verbindung) sei einfach zu wenig. Ich
wusste, dass wir ihre wirtschaftliche Dynamik, ihr Wissen in Finanzdingen, ihren
liberalen Impetus brauchten. Ich verstand mich sehr gut mit ihrem neuen
Premierminister, dem schottischen Labour-Mitglied Gordon Brown. Er war
hochintelligent, und Ökonomie interessierte ihn weit mehr als Politik. Er
war eher ein Intellektueller als ein Pragmatiker, eher ein Visionär als an
aktuellen Problemen interessiert. Er war von großer Freundlichkeit, aber
auch aufbrausend. Er liebte Schottland, die Wirtschaft und seine Familie. Sie
hatten den Schmerz über den Verlust eines Kindes und die Krankheit eines
anderen verkraften müssen. Ich konnte ihm vertrauen, denn er nahm seine
Versprechungen ernst und hielt Wort. In der großen Krise, die sich auf
leisen Sohlen näherte, war er eine große Hilfe und zugleich eine sprudelnde
Quelle neuer Ideen. Mit ihm und Tony Blair habe ich, wie auch immer ihre
Beziehung aussah, in diesen beiden Labour-Politikern nicht nur Partner
gefunden, sondern auch Freunde.
Ein
weiteres wichtiges Moment war die Rede in Westminster vor den Abgeordneten
der beiden Kammern. Es ist immer eine heikle Aufgabe, sich in einem anderen
Land als dem eigenen in einer Rede an Politiker und Politikerinnen der
Regierungs- wie der Oppositionspartei zu wenden. Da ist zuerst die
Sprachbarriere, auch unterschiedliche Gepflogenheiten, aber eines
verbindet: die Politik und ihre Stärke. In London war es noch einmal etwas
ganz anderes, denn es ist ja die Wiege der parlamentarischen Demokratie. Sie
nehmen dies noch viel genauer als wir. Ich durfte bei dieser Übung nicht
versagen. Ich wusste, wie hoch ihre Erwartungen und auch die ihrer Presse waren.
Ich war immer überzeugt, dass Europa das Vereinigte Königreich braucht und
dass dieses ohne Europa Gefahr lief, zu einer Karikatur zu werden und an
Wert zu verlieren, was keineswegs zu dem Land passte. Ich wollte ihnen
sagen, dass wir zwei unabhängige Militärmächte seien, die dieselben Gegner
hätten, weshalb unsere Zusammenarbeit uns stärker mache. Ich wollte die
französische Armee mit einem zweiten Flugzeugträger ausstatten, da dieser
aber enorm teuer war, stellte ich mir vor, er könnte den Briten und uns
gemeinsam gehören. Dies war allerdings nicht einfach, weil die
Unabhängigkeit der britischen Militärkräfte von den Amerikanern nur relativ
war. Ich ahnte, dass sie beim Bau ihrer Atombombe wohl kaum auf die
amerikanische Kompetenz verzichten könnten. Waren sie so frei, selbst entscheiden
zu können? Ich hatte meine Zweifel. Ich wollte ihnen vor allem zu verstehen
geben, dass wir genau wie sie über die Schwächen und die Schwerfälligkeit
Europas verärgert waren, dass man jedoch im Innern des Systems die Dinge
besser voranbringen könnte als von außen. Seitdem hat es den Brexit gegeben,
und dieser wird sich als Katastrophe für sie wie für uns erweisen. Schon
bald werden wir das feststellen können. Was für ein Schlamassel für Europa,
die zweitgrößte Wirtschaftsmacht zu verlieren! Wie sinnlos für die Briten, ihrem
wichtigsten Handelspartner den Rücken zu kehren! Scheidungen auszusprechen
ist nicht schwer, aber die Voraussetzungen für eine Versöhnung zu schaffen,
wird viel schwieriger sein. Dies wird viele Jahre brauchen. Die Briten
wollen die Vorteile des gemeinsamen Marktes genießen, ohne die Pflichten zu
übernehmen. Es wird sehr schwer sein, einen Kompromiss zu finden, vielleicht
ist es unmöglich, so widersprüchlich sind die Interessen. Ich wusste, dass
die Gefahr eines Bruches bestand und es seit dem Beitritt Großbritanniens
1973 nie eine wirkliche Integration gegeben hatte. Ich wollte diese Gefahr
verringern, indem ich unsere Nachbarn jenseits des Ärmelkanals näher an uns
band. Ich war überzeugt, dass sie, wenn sie einmal im Zentrum unseres
Systems wären, dort ihren Platz und ihre Bedeutung finden würden. 104 Jahre
nach der Verkündung der „Entente cordiale“ meinte ich, die Zeit für eine
„Entente amicale“ (freundschaftliches Einvernehmen) sei gekommen. Ich hatte
jedoch zwei Dinge unterschätzt. Erstens war London nicht das Vereinigte
Königreich und nicht einmal England. Die Provinz war für Reden, die einen
Rückzug aus Europa propagierten, aufgeschlossener, als ich dachte. Zweitens
besaß David Cameron nicht das Charisma, die Kraft und den Mut, seine
Truppen so zu überzeugen wie Tony Blair die seinen. Ich habe ihn oft
aufgefordert, seiner radikalen Basis nicht nachzugeben. Ich glaube, er
konnte es einfach nicht. Er war ein intelligenter, sympathischer,
aufgeschlossener Politiker und sehr angenehm in der Zusammenarbeit. Doch
sein Charakter, sein Temperament machten es ihm schwer, in dem Moment, in
dem es notwendig gewesen wäre, Nein zu sagen. Ich sagte zu ihm: „Du bist
ihr Chef, du musst sie führen, lass dich nicht von ihnen treiben. Das wirst
du nicht überleben.“ Genau das ist leider passiert. Der Brexit ist ein
historischer Irrtum, der den ganzen europäischen Kontinent betrifft. Während
der fünf Jahre meiner Amtszeit konnte ich mit den britischen Regierungen
sehr kollegial zusammenarbeiten. Sie werden uns in Zukunft mehr fehlen, als
wir uns heute vorstellen können.
Letztlich
war unsere Reise ein Erfolg. Carla hatte daran den größten Anteil, so sehr
glänzte sie mit Esprit und Eleganz. Die große englische Zeitung „The Independent“ titelte am Tag
unserer Abreise: „Frankreich – England 1 : 0.“ Das verriet viel über ihre
Vorlieben, vor allem nach den Artikeln, die vor unserer Ankunft erschienen
waren. Der Besuch endete mit einem merkwürdigen und zugleich sehr
sympathischen Abendessen in der Guildhall mit dem Londoner Lord Mayor und
vierhundert Personen in feiner Robe, die uns mit rhythmischem Applaus
begrüßten. Ich fand Großbritannien beeindruckend wegen seiner Fähigkeit, feststehenden
Traditionen treu zu bleiben und zugleich der Moderne Tür und Tor zu öffnen.
Ich beneidete sie, fand ihren Stolz auf ihre verschiedenen Identitäten
größer als den unseren, sie schienen auch aufgeschlossener gegenüber der Globalisierung.
Das war na-türlich vor dem Brexit. Wir kamen nach 23 Uhr zum Flughafen, um
nach Hause zu fliegen. Ich hatte noch meinen Smoking an und Carla ihr Abendkleid.
Wir waren erleichtert und glücklich. Ich war stolz auf Carlas Leistung. In
weniger als einem Monat hatte sie ihren Platz gefunden. Die Kritik verstummte,
wenigstens für eine gewisse Zeit. Die Rückkehr war froh und lebhaft! Wir
fühlten uns nicht müde. „Veni, vidi,
vici“. Manchmal kann man sich über Siege freuen. Nach all den
Angriffen wegen unseres Wochenendes im Disneyland, unserer Ägyptenreise und
der Schnelligkeit unserer Hochzeit, war es angenehm, eine Weile durchatmen
zu können. Es herrschte an diesem Abend eine schöne Atmosphäre in der
Präsidentenmaschine.
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